Syntax (Compute-Nodes, Storage-Knoten)
Auf den Compute-Nodes und den Storage-Knoten kommen die Tools
mmeditacl mmputacl mmgetacl mmdelacl
zum Einsatz, die sich in ihrer Verwendung von den Tools auf dem Login-Knoten grundlegend unterscheiden. Die unterstützen Berechtigungen und Regelformen sind natürlich identisch zu der oben beschriebenen Variante. Allerdings wird statt einer auf flags basierenden Syntax eine tabellenbasierte Form verwendet:
special:owner@:rwxc:allow (X)READ/LIST (X)WRITE/CREATE (X)APPEND/MKDIR (X)SYNCHRONIZE (X)READ_ACL (X)READ_ATTR (X)READ_NAMED (-)DELETE (X)DELETE_CHILD (X)CHOWN (X)EXEC/SEARCH (X)WRITE_ACL (X)WRITE_ATTR (X)WRITE_NAMED user:Nutzername:--x-:allow:FileInherit:DirInherit (-)READ/LIST (-)WRITE/CREATE (-)APPEND/MKDIR (-)SYNCHRONIZE (X)READ_ACL (-)READ_ATTR (-)READ_NAMED (-)DELETE (-)DELETE_CHILD (-)CHOWN (X)EXEC/SEARCH (-)WRITE_ACL (-)WRITE_ATTR (-)WRITE_NAMED
Je drei Zeilen bilden gemeinsam eine Regel. In der ersten Zeile wird zunächst der Zielnutzer / die Zielgruppe spezifiziert: special:owner@
bezeichnet beispielsweise den "Spezialnutzer" owner@
, also den jeweiligen Eigentümer einer Datei. Analog dazu existieren special:group@
oder special:everyone@
. user:Nutzername
betrifft den Nutzer mit dem entsprechenden Nutzernamen:
Nutzername | Bedeutung |
---|---|
special:owner@ | Besitzernutzer der Datei |
special:group@ | Besitzergruppe der Datei |
special:everyone@ | Jeder Nutzer |
user:Nutzername | Der Nutzer mit dem Namen "Nutzername" |
Anschließend folgen 4 Zeichen, die die direkten Berechtigungen des jeweiligen Nutzers / der jeweiligen Gruppe repräsentieren. Diese müssen allerdings nicht manuell aktualisiert werden, eine Bearbeitung der Berechtigungen in den runden Klammern wie unten beschrieben genügt dabei völlig, die 4 Berechtigungen stellen nur eine Art Zusammenfassung da, die automatisch aktualisiert wird. Dabei existieren die folgenden Belegungen:
Berechtigung | Bedeutung |
---|---|
r | Lesen |
w | Schreiben |
x | Ausführen |
c | ACLs bearbeiten |
An dritter Stelle wird der Regeltyp angegeben. Hier sollte allow verwendet werden, da Berechtigungen über Erlaubnisse und nicht über Verbote definiert werden sollten.
Zuletzt folgen weitere Flags, die das Verhalten der Regel beeinflussen, z.B. die Vererbung auf Dateien und Unterordner. Hierbei existieren beispielsweise folgende Flags:
Flag | Bedeutung |
---|---|
FileInherit | Diese Regel beim Anlegen von Dateien vererben |
DirInherit | Diese Regel beim Anlegen von Unterverzeichnissen vererben |
... | ... |
Anschließend folgen zwei Zeilen mit den jeweiligen Berechtigungen für den angegebenen Nutzer. Die Berechtigungen sind in diesem Fall benannt und mit runden Klammern versehen. Ein X innerhalb der Klammer bedeutet, dass die jeweilige Berechtigung erteilt ist, bei einem - hat der entsprechende Nutzer / die entsprechende Gruppe die jeweilige Berechtigung nicht.
Verpflichtende Angabe eines EDITORs
Für die interaktiven Funktionen der Kommandos ist die Angabe eines Editors verpflichtend. Ist dies nicht der Fall, bricht das Kommando mit folgender Fehlermeldung ab:
mmeditacl: EDITOR environment variable not set
In diesem Fall einfach folgenden Befehl ausführen:
echo "export EDITOR=/usr/bin/nano" >> ~/.bashrc
Und anschließend die Verbindung zum HPC einmal trennen und wieder neu aufbauen. Dann sollte das Kommando funktionieren.
Ein paar Beispiele
Standard-ACLs
Standardmäßig werden keine Berechtigungen vererbt. Jede neue Datei / Unterordner wird standardmäßig mit den Standard-ACLs initialisiert, die wie folgt lauten:
Dateien / Ordner mit einzelnen Nutzern freigeben
ACLs können sehr gut dazu verwendet werden, um bestimmte Dateien oder Ordnern mit bestimmten Nutzern / Nutzergruppen freizugeben. Eine vollständige ACL für einen Ordner mit zusätzlichen Berechtigungen für einen weiteren Nutzer und Vererbung für zukünftige Unterordner / Dateien könnte beispielsweise so aussehen:
Bestehende Regeln anpassen!
Beim Hinzufügen von Regeln mit Vererbung (FileInherit:DirInherit
) wie in diesem Beispiel erforderlich, ist es wichtig, dass auch die bestehenden Regeln um die Vererbungs-Flags FileInherit:DirInherit
erweitert werden. Andernfalls werden nur die Berechtigungen für die hinzugefügten Nutzer vererbt, der Eigentümer der Dateien hat anschließend keinen Zugriff mehr.
Außerdem muss neben der Regel für den neuen Benutzer ebenfalls eine Regel für den eigenen Benutzer hinzugefügt werden. Normalerweise ist der eigene Benutzer über OWNER@
abgedeckt, wenn aber andere Nutzer in dem jetzt freigegebenen Verzeichnis Dateien anlegen, sind diese der Eigentümer (OWNER@
) der neuen Dateien, und für den eigenen Benutzer existiert dann keine Regel mehr.